Vegan ernähren und abnehmen

Im ersten Moment erscheint es logisch, bei genauer Prüfung ist es leider nicht haltbar: Ein kompletter Verzicht auf Fleisch und alle weiteren tierischen Produkte, wie Milch, Eier, Käse ist kein Garant für schmelzende Fettpolster. Manche Menschen behaupten gar, dass das Abnehmen mit veganer Ernährung nur schwer möglich ist, weil diese zwangsläufig kohlenhydratreich sein muss. Für andere ist vegane Ernährung eine Mangelernährung, die sich allein deshalb nicht als Ernährung während einer Diät eignet.

Nicht wenige Menschen glauben, dass man nur mit proteinreicher Kost, fettarmen Fisch, Hühnerbrust und Salat abnehmen kann. Diese Kost ist aber weit weg von vegan.

Fakt ist: das menschliche Gehirn braucht Kohlenhydrate, um zu funktionieren. Zu wenig Kohlenhydrate oder gar der vollständige Verzicht darauf, führen zu allgemeinen Erschöpfungszuständen, Konzentrationsstörungen und Depressionen.

Aber Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Während Fructose sehr einfach abgebaut wird, ins Gehirn gelangt und anschließend in die Kohlenhydratspeicher der Muskulatur wandert, dauert dieser Prozess beim langkettigen Kohlenhydrat wie der Stärke wesentlich länger. Stärke wird vom menschlichen Organismus auch eher als Fett eingelagert als Fruktose. Ein plastisches Beispiel: 1 kg Pasta verursacht schneller einen dicken Bauch als 10 kg Wassermelone.

Vegane Ernährung hilft beim Abnehmen und gegen Depressionen


Und, wenn man sich Obst einmal genauer anschaut, ist es den leckeren Früchten sogar anzusehen, dass sie Depressionen vertreiben. Viele Menschen, die sich ausschließlich mittels veganer Rohkost ernähren, berichten, dass sie sich durch einen hohen Rohobstanteil nicht nur ihres Übergewichts, sondern auch ihrer Depressionen entledigt hätten. Dem entgegen stehen die Meinungen vieler Ernährungsexperten, die Obst aufgrund des Gehalts an Fruchtzucker als Süßigkeit ansehen und es deshalb vom Diätspeiseplan streichen. Aber Zucker ist nicht gleich Zucker und falls man nicht an einer Fructose-Unverträglichkeit leidet, sollte man auf Obst auf keinen Fall verzichten. Und vielleicht für Frauen besonders wichtig: Obst enthält vor allem Vitamin C, Enzyme und andere sekundäre Pflanzenstoffe, die die Verwertung von Mineralien, allen voran Eisen, optimieren.

Eine ausgewogene vegane Ernährung schließt Obst mit ein und ist die einzige Möglichkeit Mangelerkrankungen zu vermeiden.

Viele Menschen möchten vegan abnehmen. Dauerhaft vegan zu leben, können sie sich aber nicht vorstellen. Für sie steht vegan leben für gesunden Verzicht. In ihrer Vorstellung sind vegane Diäten einseitige Speisepläne, die aus 2 Orangen zum Mittagessen und einem Salat zum Abendessen bestehen. Schnell stempeln sie die vegane Lebensweise als spartanisch ab.

Dabei ist es so einfach! Wenn man wirklich vegan abnehmen will, kann man wirklich reichlich, abwechslungsreich und fettarm genießen und so ganz nebenbei seinen Körperfettanteil reduzieren.

Man sollte sich nicht mit strengem Zählen von Kalorien quälen und sich einfach satt essen an Gemüse und Obst. Und falls man Obst tatsächlich bevorzugt, dann sollte man zugreifen. Wenn man auf den Fettgehalt in anderen Nahrungsmitteln achtet, wird man trotzdem abnehmen.

Essen Sie niemals zu wenig, wenn Sie abnehmen wollen


Die tägliche Kalorienzufuhr sollte dabei nie unter 1.500 Kalorien sinken. Natürlich würde man so abnehmen, leider aber vorwiegend Muskelgewebe. Der Körper arbeitet nun nur noch auf Sparflamme und verlangsamt seinen Stoffwechsel, um seinen Kalorienbedarf herunterzufahren. Statt dessen sollte man sich lieber mehr bewegen.

Was bieten vegane Lebensmittel? Nun, Obst liefert die nötige Energie für die Gehirnfunktion und Bewegungsabläufe, aus Hülsenfrüchten bezieht der Körper Proteine und Pflanzenfasern liefern die, für die Verdauung wichtigen Ballaststoffe und Mineralien. Natürlich kann man dann noch mit Soja oder Seitan oder mit Nüssen und Vollkornprodukten ergänzen, um ganz sicher zu gehen, den Körper mit ausreichend Eiweiß zu versorgen.

Und auch hier gilt, wie bei allen anderen Diätformen auch: Ein sparsamer Umgang mit Fetten und Alkohol ist grundlegende Voraussetzung zum Abnehmen. Aber man sollte sich auch während der Diät ab und zu mal etwas gönnen. Vielleicht ist es der vegane Burger oder ein Stück veganer Kuchen oder sonst etwas, auf das man Lust hat. Hier kommt es, wie so oft auf die Menge an.

Eine ausgewogene vegane Ernährung taugt nicht nur zum Abnehmen, sondern ist auch auf lange Sicht eine wertvolle Alternative. Denn ein Schwerpunkt auf Obst und Gemüse ist genau das, was der Körper braucht, um dauerhaft gesund und schlank zu bleiben: Eine fettarme nährstoffreiche Ernährung.