Montag, 29. Juni 2015

Tipps gegen Heißhungerattacken

Wer kennt es nicht: hochmotiviert geht man daran, ein paar überflüssige Pfunde loszuwerden. Man achtet sehr auf eine ausgewogene, fettarme Ernährung und kann auch schon erste Erfolge für sich verbuchen, aber dann überfällt er uns ganz tückisch und völlig unerwartet. Der Heißhunger! Sofort verspürt man einen unwiderstehlichen Drang nach einem Stück Schokolade oder einem kleinen Snack. Jetzt! Und danach ein paar Kekse, Gummibärchen und was wir sonst noch in die Finger kriegen.

Woher kommen Heißhungerattacken


Was sind die Ursachen von Heißhungerattacken und woher kommt er? Mit der Nahrungsaufnahme gelangt Zucker in unseren Blutkreislauf. Der Körper muss Insulin produzieren, um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Nach dem Genuss von Süßigkeiten oder auch Weißmehlprodukten folgt ein schneller starker Anstieg des Blutzuckers, der aber nach kürzester Zeit wieder abfällt. Der Körper nimmt diesen raschen Abfall als Nahrungsmangel wahr und reagiert mit Hunger, um diesen Zustand zu heilen. Bei Vollkornprodukten, Käse und Fleisch steigt der Blutzuckerspiegel nur langsam und bleibt länger auf diesem Level, so dass Heißhunger ausbleibt.

Heißhunger kann den Erfolg einer Diät schnell zunichte machen. Er kann einem das Leben zur Hölle machen. Denn ehrlich, ist es nicht vorauszusehen, dass wir diesem Drang früher oder später nachgeben und dann werden wir alle Schränke und Regale im Haus nach etwas Essbarem durchsuchen und unkontrolliert uns alle möglichen Dinge einverleiben, obwohl wir doch eigentlich abnehmen wollen.

Aber Heißhunger lässt sich vermeiden. Mit einfachen Tricks kann man ihm vorbeugen und im Notfall richtig reagieren. Ausreichender Schlaf ist wichtig, um Heißhungerattacken über den Tag zu vermeiden. Empfohlen werden pro Nacht mindestens 7 Stunden Ruhe. Bei einem Schlafmangel fährt der Körper die Produktion des Sättigungshormons Leptin herunter und steigert dafür das appetitanregende Hormon Ghrelin.

Die beste Waffe gegen Heißhunger ist so einfach wie genial, nämlich: Regelmäßig essen! Man mag vielleicht denken, dass wenn man Mahlzeiten ausfallen lässt, man auch viele Kalorien einspart und so besonders leicht abnimmt, aber das stimmt nur zu einem Teil, denn mit dem Weglassen einer ganzen Mahlzeit wird unser Blutzuckerspiegel sehr stark absinken. Der Körper ist natürlich bestrebt diesen Zustand zu heilen. Hunger kommt auf.

Regelmäßig essen, um Heißhungerattacken zu vermeiden


Um also Heißhungerattacken vorzubeugen, sollte man regelmäßig gesunde Mahlzeiten zu sich nehmen. Das hält den Blutzuckerspiegel konstant. Dabei sollte man auf jeden Fall auf Zucker oder Light-Produkte verzichten, denn diese treiben den Insulinspiegel zwar schnell in die Höhe, aber er fällt auch ebenso rapide wieder ab und als Folge steht dann wieder der Heißhunger.

Sollte man sich dann doch einer Heißhungerattacke ausgesetzt sehen, wirkt eine kurze Ablenkung manchmal schon Wunder. Denn eine Heißhungerattacke dauert meist nur ein paar Minuten. Es gilt nun diese Zeit erfolgreich zu umschiffen, indem man sich ablenkt mit etwas, was nicht mit Essen zu tun hat. Schnell mal eine Runde spazieren gehen, eine E-Mail schreiben/lesen, eine(n) gute(n) Freund(in) anrufen … Was hier für den Einzelnen am besten hilft, muss jeder für sich selbst herausfinden.

Ein ganz alter Trick gegen Heißhungerattacken ist es, vor dem Essen und dann, wenn sie uns doch einmal erwischt hat, langsam und mit kleinen Schlucken, ein Glas Wasser zu trinken. Das füllt den Magen und hilft die Zeit bis zur nächsten vollwertigen Mahlzeit zu überstehen.

Manchmal hat Heißhunger auch gar nichts mit „echtem“ Hunger zu tun. Oft greift man aus Langeweile, (Liebes-) Kummer oder Stress zur Kalorienbombe. Schokolade z.B. wird uns ja von allen Seiten und seit jeher als Seelentröster empfohlen, dabei hilft sie, wenn überhaupt nur über einen sehr kurzen Zeitraum über die Anspannung hinweg. Auf den Hüften bleibt sie uns dafür umso länger erhalten.

Stress vermeiden hilft auch gegen Heißhungerattacken


Viel wirkungsvoller wirken doch da Entspannungstechniken und spezielle Atemtechniken, die einem ein guter Therapeut gern näherbringt. Noch wichtiger ist allerdings, dass man sich sehr gut überlegen sollte, wie man selbst seinen Alltag so verändern kann, um ihn insgesamt entspannter zu machen. Ein neues Hobby oder ein neu strukturierter Arbeitsalltag könnte auch helfen ganz automatisch Heißhungerattacken zu verringern.

Eine Heißhungerattacke überfällt uns, aber dagegen kann man sich auch wappnen. Wenn man dafür sorgt, dass immer ein gesunder Snack greifbar ist, läuft man nicht Gefahr nach etwas ungesundem zu greifen. Man sollte aber darauf achten, dass dieser Snack nicht so lecker ist, dass man ihn isst, auch wenn kein Heißhunger uns treibt. Besonders gut eignen sich hierfür ungesalzene Reiswaffeln.

Zum Schluss noch ein Tipp: Man sollte nicht zu streng mit sich sein. Wer alles Ungesunde von seinem Speiseplan streicht, wird automatisch einen Heißhunger darauf entwickeln. Und Tag um Tag wird dieser größer, bis man dann irgendwann aufgibt und sich unkontrollierte Mengen der Leckereien in sich hinein schaufelt. Totaler Verzicht ist meistens nicht förderlich, gerade bei langfristiger Ernährungsumstellung, sollte man sich hin und wieder kleine Sünden gönnen und diese sollte man dann ganz bewusst genießen. Mit der Zeit wird man dann feststellen, dass diese Köstlichkeiten doch nicht so köstlich sind, wie man zuvor immer dachte.